Luisa, 9 Jahre, hat abends vor dem Zubettgehen Angst, in ihr Zimmer zu gehen, weil da immer der „Böse Wolf“ sitzt und sie anknurrt. Die Eltern sagen, es gibt gar keinen Bösen Wolf. Luisa aber beharrt auf dem Besuch des Bösen Wolfs und beschreibt ihn mit eindringlichen Worten: „Der ist ganz grau und hat Augen, die sind wie kleine Grillkohlen, so mit einer Glut in der Mitte. Und er knurrt mich immer an.“ Jetzt benutzen wir die wunderbare Fantasiekraft von Luisa und fragen sie nach ihren Ideen: „Was kann dir helfen, den Wolf zu vertreiben? Wer ist stärker als der Wolf?“ Spontan fällt Luisa ein Löwe ein. „Erzähl mal, hat der Löwe einen Namen? Eine große gelbe Mähne? Was kann dieser besondere Löwe besonders gut?“ Dann gehen wir mit Luisa in die Vorstellung, wie der Löwe den Wolf vertreibt und an seiner Stelle jeden Abend Luisas Einschlafen bewacht – und sie beschützt. „Hörst du, wie sanft und wohlig der Löwe an deinem Bett schnurrt?“

Marvin, 7 Jahre, will nicht länger in die Schule gehen. Er versteckt sich, klammert, weint und kontrolliert bis in die Nacht, ob seine Vertrauenspersonen zur Verfügung stehen. Zunächst deutet alles auf Schulangst hin. Aber Marvin erzählt im entspannten Zustand schnell von der bevorstehenden Trennung von Mama und Papa. Trennungsängste und Schulangst befördern bei vielen Kindern ähnliche Symptome zutage. Es geht dann oft um Trennungsängste, um Schuldgefühle, um Vertrauensverluste. Marvin lässt sich in neu eingeführten Kuschelzeiten mit Mama und Papa und seinem geliebten Käpt’n Blaubär immer wieder versichern, dass Mama und Papa ihn jeder für sich und als Eltern auch weiterhin zusammen liebhaben, genauso Angst vor dem unbekannten Neuland nach der Trennung haben und jetzt gemeinsam, aber getrennt lebend, ihre neue Beziehung entwickeln. Käpt’n Blaubär rudert nun mit seinem Kahn abwechselnd zur Mama-Insel und zur Papa-Insel und Marvin erlebt neue Abenteuer und lernt, in die neue Situation hineinzuwachsen – genauso, wie die Eltern durch die vielen Anregungen aus dem Hypno-Coaching eine bessere Gesprächsführung und den Wiederaufbau von Vertrauen lernen können.

Eines Tages kommt der vierjährige Julian in Begleitung seiner Mutter in die Praxis. Die Mutter hatte im kostenlosen Erstgespräch das Problem ihres Sohnes beschrieben: „Julian stottert. Nicht immer und ständig, aber immer öfter. Mitten im Satz fängt er, ohne ersichtlichen Grund, an zu stottern. Kann auch sein, dass das Stottern nach wenigen Minuten wieder mitten im Gespräch aufhört. Was sollen wir tun?“ Julian ist ein fröhlicher, freundlicher Junge, der für einen Vierjährigen einen vollkommen „normalen, verträumten“ Eindruck macht. Nach einem kurzen Kennenlernen: „Erzähl mal, wer gehört denn alles zu deiner Familie …?“, sprudelt es aus dem Vierjährigen heraus: „Ich komme aus Böklund und wohne in einem großen Haus zusammen mit meinem Opa Klaus. Der ist ganz toll. Der hat nen grauen Bart und ne Brille. Der schnitzt Holzfiguren und erzählt mir immer Geschichten. Ich bin gerne bei ihm und besuche ihn ganz oft in seinem Zimmer. Und ich hab ihn ganz doll lieb!“ Die Mutter sagt wie nebenbei, dass Opa Klaus einzig in Julians Fantasie existiert. Schließlich liegt Julian entspannt auf seiner Mutter und beide werden gemeinsam in einen tranceartigen Zustand versetzt. Ab jetzt verhilft Opa Klaus Julian stets zu einer flüssigen Sprechweise.